Hans Tischler

exklusiv im Posthaus

Ein ganz persönlicher Stil

Aus Pforzheim brachte Hans Tischler außer dem Meisterbrief auch etwas anderes mit nach Hause: seinen unverkennbaren Stil. “in der Lehrzeit mussten wir auch praktische Übungen machen. Meine Kollegen, fast ausschließlich Juwelierssöhne, verwendeten Gold dafür. Ich konnte mir das nicht leisten und nahm Silber. Doch das sah arm und matt aus. Da habe ich mir hie und da ein Stückchen Gold geleistet, um etwas Wärme in meine Arbeiten zu bringen.” Die Kombination der beiden Edelmetalle erwies sich als gelungen, und Hans Tischler schmiedet auch heute immer noch sein Stücke aus Gold und Silber. 

Jeder Schmuck ein Einzelstück

“Jedes Stück ist ein Einzelstück”, betont er. “Selbstentworfen und handgemacht.” Und man sieht es auch. Die Inspiration holt sich Künstler Tischler von überallher: Seine Gemütsstimmung oder ein geschichtliches Ereignis (das Erdbeben in Mexiko oder der Tod des italienischen Politikers Aldo Moro zum Beispiel) dienen ihm als Muse. Oft ist es sogar die Form des gewählten Steines, die ihn zu einer besonderen Kreation verleitet. “Manchmal will ich mit einem Stück die Leute einfach schockieren, manchmal versuche ich die Persönlichkeit des Kunden im Schmuck widerzuspiegeln”, erklärt der Meister. Ungern fügt sich Hans Tischler den Bestellungen der Kunden. Am liebsten geht er seinen Emotionen nach. Was dabei entsteht, ist sicherlich einen Preis wert, und was für einen Preis. Hans Tischler wurde für seine Arbeiten bereits mit dem prestigeträchtigen Benvenuto-Cellini-Preis geehrt. In München bekam er für seine Goldschmiedearbeiten den bayerischen Nationalpreis.”

(von Maria Cristina De Paoli, Dolomiten Sonderheft Nr.16, Dezember 1991)

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